Über mich

Foto von Till Haupt

Ich wurde am 19. Dezember 1975 in Schwalbach (Hessen) geboren und bin in Idstein aufgewachsen. Erst das Jurastudium führte mich hinaus in die Welt. Von Gießen ging es nach Köln und schließlich nach London. Meine Berufstätigkeit begann ich 2004 als Justitiarin an der Goethe-Universität in Frankfurt und begeisterte mich schnell für das Wissenschaftssystem. Als junge Juristin war es für mich ein großes Privileg, die Umwandlung der Universität in eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit weitreichender Autonomie begleiten zu dürfen. Zudem habe ich den vermutlich gravierendsten Fall wissenschaftlichen Fehlverhaltens in Deutschland disziplinarisch geführt: den Fall eines Anthropologen in Frankfurt am Main.

Was mich seit jeher neugierig macht, sind kulturelle Identitäten. Ich interessiere mich für das Zusammenspiel verschiedener Kulturen – wie sie sich gegenseitig beeinflussen, bereichern und neue Ausdrucksformen schaffen, sowohl in der Musik als auch in Theater und Film.

Mein Großvater kam in den 60er Jahren mit seiner Familie aus Anatolien nach Deutschland. Schon als Mädchen wurde ich politisiert, damals durch die Brandanschläge in Solingen und Mölln. Eines der Mädchen, die bei den Anschlägen ums Leben kam, hieß ebenfalls Ayse. Das hat mich tief berührt und meinen Sinn für Gerechtigkeit geweckt. Damals konnte ich mir als Gastarbeiterkind noch keinen Weg in die Politik vorstellen, weshalb ich Jura studieren und Rechtsanwältin werden wollte. Ich hatte die Vorstellung, so meinen Beitrag zu einer gerechteren Welt zu leisten. Erst später – nach vielen Jahren in leitenden Funktionen an verschiedenen Hochschulen – fand ich über das Amt der Hochschulkanzlerin meinen beruflichen Weg in die Politik. Es war ein großes Privileg, dass mir das Amt der Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst anvertraut wurde. Ich habe mit großer Leidenschaft strukturbildende Prozesse konzipiert und angestoßen – von der Profilbildung der Hochschulen bis hin zur Stärkung ihrer Kooperationsfähigkeiten.

Mein Herz schlägt grün. Schon bevor ich im Februar dieses Jahres über die hessische Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Rheingau-Taunus-Limburg in den Deutschen Bundestag gewählt wurde, galt meine Leidenschaft grünen Themen – wie etwa der Förderung politischer Partizipation marginalisierter Gruppen. Als vielfaltspolitische Sprecherin im hessischen Landesvorstand der Grünen konzipierte ich u.a. das erste Empowerment-Programm zur Förderung von Vielfalt in der Partei und in politischen Ämtern und Mandaten.

Ich wünsche mir ein Deutschland und ein Europa, die Chancengerechtigkeit ermöglichen und Innovation fördern. Tüftlerinnen, Tüftler und Pioniere waren es, die Deutschland im 19. Jahrhundert in Rekordzeit vom Agrarstaat zur weltweit führenden Technologienation gemacht haben. Heute verfügt unser Land über eine herausragende Forschungslandschaft – und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir den Menschen in Deutschland und Europa wieder ein glaubwürdiges Wohlstandsversprechen geben können.

Gerade mit Blick auf die Chancen der grünen Transformation – als Antwort auf die größte Herausforderung unserer Zeit: den menschengemachten Klimawandel – müssen wir mutig vorangehen. Unsere wichtigste Ressource sind unsere klugen Köpfe. Deshalb brauchen wir ein gerechtes Bildungssystem – von der Kita bis zur Promotion –, das junge Menschen zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern macht.

Nur so können wir unsere Demokratie wirksam gegen ihre Feinde verteidigen. Deutschland muss das Potenzial seiner Menschen erkennen, entfalten und fördern.

Unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen – dafür stehe ich ein. Dafür kämpfe ich.

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